an unseren Vorsitzenden Martin Hufschmidt, der heute sein 70. Lebensjahr vollendet. Martin hat für uns während der letzten fünf Jahrzehnte mit vollem und höchst qualifiziertem Einsatz ehrenamtlich wertvollste Dienste geleistet.
Vielen Dank dafür, Martin!
Alles geht einmal zu Ende, der alte Vorstand hat aber auch die Weichen für die Zukunft gestellt und wird bei den in Kürze stattfindenden Neuwahlen Vorschläge machen. Wir hoffen, dass wir Anfang bis Mitte nächsten Jahres im Walpurgistal eine große gemeinsame Feier veranstalten können, dann auch zur Feier unseres 50jährigen Bestehens.
ESSEN. Gerd Gatzweiler hat maßgeblich dazu beigetragen, dass Taekwondo heute zum Breitensport zählt. Dafür wurde ihm jetzt eine besondere Ehre zuteil.
Als Gerd Gatzweiler in seinen jungen Jahren eine sportliche Herausforderung suchte, stieß er auf ein Angebot, das ihn aufhorchen ließ. Da er schon mit Judo von einer asiatischen Sportart angetan war, fand er „koreanisches Karate“, wie es damals hieß, vielversprechend. Es sollte fortan sein Leben prägen – und mehr als das. Der heute 74-Jährige hat maßgeblich dazu beigetragen, dass Taekwondo, so der heutige Name, bekannt wurde und auch als Breitensport beliebt ist. Für sein unermüdliches Engagement hat er jetzt die Bundesverdienstmedaille erhalten.
Koreanische Bergleute importieren Sport nach Deutschland und boten Kurse in Essen an
Aber noch einmal zurück in die 60er Jahre, als die Dinge ihren Lauf nahmen. Wie heute waren auch damals viele Jugendliche von Fußball oder Handball angetan, der gebürtige Essener hatte eher ein Faible für Einzelsport. Da hörte er von südkoreanischen Bergleuten auf den Zechen des Ruhrgebiets, dass sie nach Feierabend ihrem Nationalsport nachgehen und Unterrichtsstunden geben würden. Schon nach wenigen Trainingsstunden war für den langjährigen Mitarbeiter im Krupp-Konzern die Sache entschieden. Er wollte bleiben, denn die Kombination, die er dort kennenlernte, passte genau zu seinen Vorstellungen.
Leistungssport mit verschiedenen Ausprägungen
Zum Leistungssport des Taekwondo gehören zwei unterschiedliche Disziplinen. Zum einen handelt es sich um den Vollkontaktkampf (seit 1988 olympisch), zum anderen um Formenwettbewerb. Hier geht es um technische Sauberkeit und Ästhetik von (festlegten) Bewegungsabläufen. Turniere gibt es bis auf Weltebene.
Die Reihenfolge der Gürtelfarben lautet: weiß, gelb, grün, blau und rot. Beim Schwarzgurt gibt es, wie Gatzweiler erläutert, noch Unterschiede in der Klassifikation, die vom so genannten 1. bis zum 9. Dan reichen.
Damit habe man dann den höchsten Grad erreicht. Im Laufe der Zeit hat der Cheftrainer des RSC bei rund 3.500 Sportlerinnen und Sportlern die Gürtelprüfung abgenommen.
„Handbuch Taekwondo“ heißt der Titel des Buches von Gerd Gatzweiler, das mittlerweile in der 3. Auflage im Meyer & Meyer-Verlag erschienen ist.
Wesentliche Merkmale des Taekwondo seien, wie er erläutert, Kraftanstrengung und Geduld ebenso wie Selbstbeherrschung, Fairness und Höflichkeit. Durch manche Filme sei zwar in den Köpfen vieler Leute das Bild eines gewaltbereiten Kampfsports verbreitet, doch das gehe an der Wirklichkeit vollkommen vorbei. Das sagt der Mann, der 1968 zu den ersten drei Deutschen gehörte, die einen Schwarzgurt tragen durften. Sie erfüllten damit die Standards des Taekwondo-Weltverbandes für die obersten Gürtel- und Prüfungskategorien (siehe Box).
Einen neuen Verein in Rüttenscheid gegründet
Gerd Gatzweiler war mittlerweile so in dem Sport aufgegangen, dass er auch viele andere Menschen dafür begeistern wollte. Zunächst gründete er innerhalb des DJK Rüttenscheider Sportclub Essen (RSC Essen) einen der ersten gemeinnützigen Vereine für Taekwondo seiner Art in Deutschland. „Schon bald hatten wir rund 400 Mitglieder und damit genau so viele wie damals Fußball, Tischtennis und Gymnastik zusammen“, merkt er augenzwinkernd an. Ein Jahr später, 1972, gehörte er zu den Mitbegründern des ersten offiziellen deutschen Fachverbandes für Taekwondo innerhalb des damaligen Deutschen Sportbundes (DSB) und hob später den NRW-Landesverband mit aus der Taufe. Einige Zeit danach begab sich der Essener unter die Autoren und schrieb Bücher über die Sportart, die heute als Standardwerke gelten.
Damit möchte Gerd Gatzweiler nicht nur Techniken und Übungsformen vermitteln, sondern auch geschichtliche und kulturelle Hintergründe der Kampfkunst. Als Ausgangspunkt bietet sich der Name selbst an, der drei Begriffe beinhaltet: Tae (übersetzt Fuß), Kwon (Faust) und Do (Weg). In der gesamten Entwicklung der Sportart sei es immer darauf angekommen, dass man lernt, sich mit seinem eigenen Körper, eben mit Faust und Fuß, selbst zu verteidigen, betont Gatzweiler. Waffengewalt sei absolut verpönt.
Vereinsleben gewann immer mehr familiären Charakter
Zu den Höhepunkten in der Historie des koreanischen Nationalsports zähle zweifellos, dass Taekwondo 1988 zur olympischen Disziplin wurde. Damals war Seoul Austragungsort der Wettkämpfe. Der Essener hatte da längst als Trainer große Erfolge im Leistungssport zu verbuchen. Gleich zwei Schüler errangen Weltmeistertitel, mehrere wurden Europameister und die Bronzemedaille für die Deutschen in Seoul erlangte einer seiner Zöglinge. Der RSC Essen war über viele Jahre die erste Adresse für Taekwondo.
Doch nach und nach habe sich die Struktur im Verein gewandelt, blickt der Familienvater zurück. Immer mehr Eltern wollten, dass ihr Nachwuchs den Sport erlerne. Es entstand eine Kindergruppe, die heute von der Anzahl her fast dem Erwachsenenbereich ebenbürtig sei. Dabei habe das Vereinsleben durchaus familiären Charakter gewonnen, denn viele Eltern hätten auch für sich Taekwondo entdeckt. Ob Mädchen, Jungen oder Erwachsene, in dieser Sportart seien die Teilnehmer bestrebt, immer höhere Leistungsstufen zu erreichen. Die Farben ihrer Gürtel gebe Aufschluss, so der Trainer, welchen Grad sie bereits geschafft haben, Weiß sei den Anfängern vorbehalten, Schwarz stehe für die höchste Kategorie.
Training mit Trägern des Schwarzgurtes
Gatzweiler konzentriert sich heute auf das Training von Trägern des Schwarzgurtes. Er selbst hat mit dem 8. Dan die zweithöchste Graduierung erreicht. Rund 25 Sportler finden sich zu den Übungsstunden ein, bei denen anspruchsvolle Techniken den Mittelpunkt bilden. Coranabedingt gilt aber auch hier wie für das gesamte Vereinsprogramm eine Zwangspause. Derweil hält sich Gerd Gatzweiler daheim mit sportlichem Training fit und hat im Übrigen nicht nur in Vereinen und Verbänden Überzeugungsarbeit geleistet. Seine Frau hat auch schon einen Titel geholt, sie wurde 1979 Deutsche Meisterin.
Am Samstag den 30.2.2020 gingen 7 Sportler des RSC Essen an den Start, um unseren Verein beim befreundeten Wuppertaler SV zu vertreten. Betreut wurden die Athleten von unseren Trainern Maurice und Sebastian, sowie Helga Hoppe. Als Kampfrichter waren Oliver Schulz und Stefan Bender im Einsatz.
Bereits kurz nach Turnierbeginn ging unser gleichgeschlechtliches Paarlauf-Team bestehend aus Britta Bonkowski und Hanna Nari Lauer auf die Fläche und sie konnten sich mit einer guten und synchronen Teamleistung auch gegen einige Kadersportler behaupten. Wir hoffen, dass die beiden Mädchen dadurch auch viele weitere Mitglieder unseres Vereins motivieren können, in dieser Kategorie zu starten und uns selber auch weiterhin auf Turniere begleiten.
Britta, Hanna und Charlotte Kemper traten im Verlauf des Newcomer Cups auch im Einzel an und können trotz sehr leistungsstarker Konkurrentinnen mit ihren Leistungen absolut zufrieden sein. Sie konnten einige Eindrücke sammeln und werden durch weiterhin fleißiges Training an den Schwachstellen, bei den nächsten Turnieren bestimmt die ein oder andere Konkurrenz hinter sich lassen. Für alle drei Mädels war es auch eine gute Vorbereitung auf künftige Dan-Prüfungen.
Mit Alexander Kinast ging auch ein Starter im Para-Bereich für uns an den Start und konnte mit einer tollen Leistung den Pokal für den Erstplatzierten mit nach Hause nehmen. Damit ist er auch ein großes Vorbild für alle Athleten mit Einschränkungen jeglicher Art und sollte jedem als Motivation dienen sich auf den Turnieren zu präsentieren, denn die Freude und Erleichterung über die eigene erbrachte Leistung waren deutlich zu spüren.
Auch Peter Cloeren konnte sich mit einer sehr guten Leistung den ersten Platz sichern und weitere Motivation und Freude für unser anstehendes Vereinsturnier gewinnen. Außerdem beweist er jedem unserer Athleten das es nie zu spät ist sich auf Turnieren zu messen und einfach Freude an der Präsentation seiner Formen zu haben.
Unsere beiden Trainer Maurice von Döringk und Sebastian Strucksberg konnten sich mit ihrer Turniererfahrung ebenfalls gegen die Konkurrenz behaupten. Maurice sicherte sich den ersten Platz und Sebastian den zweiten Platz. Beide Sportler waren wie fast immer bei den Turnieren vertreten und standen unseren anderen Teilnehmern mit Rat und Tat zur Seite. Ein großer Dank geht auch an Helga Hoppe für die gelungenen Bilder und die seelische Unterstützung und Motivation der Athleten.
Einzel männl. ab 30 Jahre (1. Platz) Kinast Alexander Einzel männl. 17 bis 28 Jahre ab 1. Kup (1. Platz) Von Döringk, Maurice Einzel männl. 17 bis 28 Jahre ab 1. Kup (2. Platz) Strucksberg, Sebastian Einzel männl. ab 59 Jahre 8. Kup bis 7. Kup (1. Platz) Cloeren, Peter
Für sein jahrzehntelanges Engagement im sportlichen Bereich wurde dem Essener Gerd Gatzweiler am 18.2. von Oberbürgermeister Thomas Kufen die Verdienstmedaille übergeben.
Als einer der ersten Europäer legte Gerd Gatzweiler bereits 1968 die Prüfung zum Schwarzen Gürtel im Taekwondo ab. Er war Mitbegründer der Taekwondo-Abteilung im Sportverein „DJK RSC Essen e.V.“, der noch heute als einer der erfolgreichsten Vereine im deutschen Taekwondo eine Spitzenstellung innehat. Zudem organisierte und leitete er in Düsseldorf den ersten deutschen Fachübungsleiter-Lizenzlehrgang im Taekwondo und erlangte durch seine Trainertätigkeit in den folgenden Jahrzehnten zahlreiche nationale und internationale Erfolge.
Seit Ende der 1980er Jahre trainiert Gerd Gatzweiler neben dem Leistungssport zudem verstärkt Sportlerinnen und Sportler im Taekwondo als Vereinsbreitensport. Als Ausbilder hat er bereits 3.500 Sportlerinnen und Sportler durch die Gurt-Prüfungen in den Schüler- und Lehrer-Graden des Taekwondo geführt.
Bereits 1978 erhielt Gerd Gatzweiler für seine Verdienste die Sportplakette von der Stadt Essen sowie 1993 die Ehrennadel in Gold von der Nordrhein-Westfälischen Taekwondo-Union.
Oberbürgermeister Thomas Kufen überreicht die Verdienstmedaille an Gerd Gatzweiler. Foto: Elke Brochhagen, Stadt Essen
Am 07.12.2019 war es soweit: Aus dem Nikolausturnier für Kinder wurde das Weihnachtsturnier für alle kleinen und großen RSC-Taekwondoin.
Neben Grundschule, Technik (Einzel, Paar, 3er Team, Family) und Kampf, wurde das Turnier um die Bereiche Hosinsul und Bruchtest erweitert.
Den Anfang machte der Technik-Bereich mit Grundschule und Formenlauf. Die Teilnehmer waren mit Kampfgeist dabei. Unterstützt wurden die Anfänger bei ihrem Auftritt von Karla (Grundschultechniken). Dann ging es sehr engagiert mit den Formen weiter.
Anschließend zeigten Marcus von der Gathen und sein Team Madeleine, Julian und Sebastian die Hosinsul-Präsentation von Marcus Prüfung zum 7. Dan. Danach tobte die ganze Halle. Die jüngsten Zuschauer sahen mit großen staunenden Augen zu.
Nahtlos ging es mit den Bruchtests von Hana weiter. Diese wurden von Jung und Alt aufmerksam beobachtet. Schließlich sieht man diese Disziplin nicht alle Tage. Abschließend wurde gekämpft. Kämpfer verschiedener Graduierungen und verschiedener Altersgruppen traten gegeneinander an. Die Zuschauer sahen viele schöne Aktionen.
Stärken konnten sich die Anwesenden am vielseitigen Buffet, das wie immer von der Familie Cloeren perfekt betreut wurde. Die Siegerehrungen waren der krönende Abschluss des Tages. Jeder Teilnehmer hatte einen Platz auf dem Siegertreppchen sowie eine Urkunde und eine Medaille sicher. Die Kinder strahlten um die Wette und außerdem gab es für jeden einen Nikolaus aus Schokolade. Ein besonderes Lob gebührt Hana, die als einzige Sportlerin an allen Turniersparten teilgenommen hat.
Am vergangenen Samstag war der RSC Essen zu Gast beim Nachwuchsturnier Ileyo Open in Kamen, das mit über 280 Teilnehmern sehr stark besetzt gewesen ist. Neben den 4 aktiven Teilnehmern waren auch unser Geschäftsführer Oliver, sowie unsere Kindertrainerin Nicole als Kampfrichter im Einsatz. Die RSC-Athleten wurden von unseren Kindertrainern Maurice und Sebastian begleitet und bei ihren Starts unterstützt.
Maty Zinner (1.Dan) konnte mit einer starken Leistung gegen die Konkurrenz verdient den ersten Platz belegen und unterstreicht damit seine Nominierung in den Landeskader der NWTU.
Sebastian Strucksberg (3.Dan) ging als ältester und turniererfahrenster Sportler aus der Truppe an den Start, ließ ebenfalls nichts anbrennen und sicherte sich den ersten Platz.
Britta Bonkowski (1. Dan) traf in ihrer Gruppe auf einige ältere Konkurrentinnen, ließ sich aber nicht einschüchtern und zeigte eine gute Leistung auf die sie stolz sein kann. Sie hat vor allem Selbstvertrauen und hoffentlich Motivation für weitere Turniere gesammelt. Ein super Beispiel für Sportlerinnen und Sportler die fleißig trainieren und sich schnell verbessern!
Charlotte Kemper (1. Kup, 3. Platz)) zeigte eine Woche nach ihrer bestandenen Kup-Prüfung eine überzeugende Leistung und bewies allen, dass man trotz einiger Nervosität eine technisch saubere und kräftige Vorstellung abliefern kann. Auch sie hat einiges an Sicherheit dazugewonnen und wir hoffen, dass der Hunger für weitere Turnierteilnahmen geweckt wurde.
Wir sind sehr stolz auf unsere Starter und hoffen, dass sich unsere anderen Sportlerinnen und Sportler ein Beispiel daran nehmen und sich für kommende Turniere begeistern lassen!!! Ein Nachwuchsturnier ist eine tolle Gelegenheit sich weiterzuentwickeln und an seinen Aufgaben zu wachsen.
Am 22.11.2019 fand die letzte Kup-Prüfung des Jahres statt. 28 Taekwondoin – vom Kindergartenalter bis zum Erwachsenen – stellten sich den verschiedenen Aufgaben der Prüfer. 28 Urkunden konnten anschließend an die erfolgreichen Prüfungsteilnehmer ausgegeben werden.
Mit großer Betroffenheit erfuhren wir, dass unser ehemaliges Mitglied, Dr. Dirk Jung, am 7. November 2019 gestorben ist. Er erlag im Alter von 63 Jahren einem Krebsleiden.
Dirk Jung hat im RSC ESSEN unter der Leitung von Gerd Gatzweiler mit dem Taekwondo begonnen und erkämpfte zwischen 1976 und 1983 mehrere Deutsche- und Europameistertitel (1978 in München und 1980 in Kopenhagen). Nach seiner WM-Bronzemedaille 1977 in Chicago wurde er 1982 Schwergewichts-Weltmeister in Ecuador und 1983 Vizeweltmeister in Kopenhagen.
Im Anschluss an seine aktive Wettkampfzeit betätigte er sich als Landestrainer der NWTU. Die Tätigkeit als Bundestrainer der DTU nahm er von 1984 bis 1988 international erfolgreich war.
Dirk blieb dem Taekwondo über mehrere Jahre als Turnierarzt verbunden. Seit 1990 war Facharzt für Chirurgie. 1991 folgte die Promotion an der Universität Bonn. Seit 2000 war er in Berlin als Sportmediziner tätig, mit dem Schwerpunkt Schulter- und Ellenbogenchirurgie.
Wir sind sehr traurig und werden Dirk als erfolgreichsten europäischen Kämpfer in ehrenvoller Erinnerung behalten.